Honig
Unsere Bienenvölker produzieren natürlich auch Honig. Klassischerweise ernten wir unseren Honig im Frühjahr und Sommer.
In der Imkerei spricht man häufig von Tracht. Dies bezeichnet die gesamte Nahrungsgrundlage der Bienen, also sowohl Pflanzen-Nektar und Pollen wie auch Honigtau.
Honigtau wird von Pflanzenläusen produziert und dann von Bienen von den Pflanzen gesammelt. Daher wird Honigtau-Honig auch als Blatthonig bezeichnet.
Frühtracht
Im Frühjahr sammeln die Bienen den Nektar zuerst von Weiden, dann von Löwenzahn und hauptsächlich von Obstbäumen und Raps.
Honig aus dem Frühjahr ist meist relativ hell, von weiß bis gelb. Ist der Raps-Anteil sehr hoch ist, dann ist der Honig nahezu weiß. Bei hohem Löwenzahn-Anteil ist der Honig gold-gelb. Obstblüten-Honig ist hellbeige bis gelblich-beige.
Sommertracht
Im Sommer sammeln die Bienen zuerst von Robinien-Blüte (auch Akazien genannt) gefolgt von Linden-Blüte und später vom Honigtau. Dieser wird auf verschiedensten Bäumen gesammelt, neben Linden, Eichen auch von Nadelbäumen.
Honig aus dem Sommer ist im Vergleich meist dunkler, von gelb bis braun. Ist der Linden-Anteil im Honig sehr hoch ist, dann ist dies meist am Menthol-artige, typischen Lindenhonig-Geschmack zu erkennen, selten an der Farbe. Reiner Linden-Blütenhonig ist weißlich-grün. Der Blatthonig von Linden ist deutlich dunkler und ist eher beige-farben. Je höher der Anteil an Honigtau im Honig ist, desto dunkler wird der Honig. Tannenhonig, der in Deutschland z.B. im Schwarzwald geerntet wird, ist dunkelbraun bis nahezu schwarz.
Fest, cremig oder flüssig?
Der von den Bienen eingetragene Nektar oder Honigtau ist flüssig. Auch Honig ist zu Anfang flüssig. Erst nach einiger Zeit kristallisiert Honig aus und wird fest. Das kann je nach Honig sehr schnell (wie bei Frühjahrshonigen), langsamer (bei Sommertracht-Honigen) oder nahezu gar nicht passieren (z.B. bei sortenreinem Robinienhonig).
Rührt man den Honig nicht und lässt ihn „natürlich“ auskristallisieren, dann wird der Honig sehr hart und ist nicht mehr streichfähig.
Die meisten Imker rühren ihren Honig, dadurch kristallisiert der Honig sehr gleichmäßig aus und er bekommt eine cremige streichzarte Konsistenz.
„Kalt geschleudert“, „wabenecht“ und „naturbelassen“?
Auf den Honigen unserer Vereinsmitglieder werden Sie die Bezeichnungen wie „kalt geschleudert“, „wabenecht“ und „naturbelassen“ vergeblich suchen. Der Grund dafür ist, dass diese Begriffe nicht mehr zulässig sind.
Die Begriffe „Kalt geschleudert“, „wabenecht“ und „naturbelassen“ stellen eine Werbung mit Selbstverständlichkeiten dar. Daher sind sie aus den Leitsätzen für Honig des Deutschen Lebensmittelbuchs gestrichen wurden.
Nach der Honigverordnung darf Honig keine anderen Stoffe als Honig zugefügt werden. Daher ist Honig immer naturbelassen.